{"created":"2023-05-15T09:29:26.449511+00:00","id":110,"links":{},"metadata":{"_buckets":{"deposit":"6de32131-cb7d-4780-b89b-7583ee47b6f8"},"_deposit":{"created_by":14,"id":"110","owners":[14],"pid":{"revision_id":0,"type":"depid","value":"110"},"status":"published"},"_oai":{"id":"oai:icu.repo.nii.ac.jp:00000110","sets":["12:3:4:25"]},"author_link":["104"],"item_10002_biblio_info_7":{"attribute_name":"書誌情報","attribute_value_mlt":[{"bibliographicIssueDates":{"bibliographicIssueDate":"2008-03-31","bibliographicIssueDateType":"Issued"},"bibliographicIssueNumber":"39","bibliographicPageEnd":"46","bibliographicPageStart":"29","bibliographic_titles":[{"bibliographic_title":"人文科学研究 (キリスト教と文化)"},{"bibliographic_title":"Humanities: Christianity and Culture","bibliographic_titleLang":"en"}]}]},"item_10002_description_5":{"attribute_name":"抄録","attribute_value_mlt":[{"subitem_description":"Einige Überlegungen zur Rolle des Humanum/der Humanities\nin der heutigen Gesellschaft\n\n In einer von den Naturwissenschaften, wirtschaftlichen Zwängen und\nbürokratischen Strukturen bestimmten Gesellschaft scheinen das Humanum\nund damit auch die Kultur- und Geisteswissenschaften in den Hintergrund\nzu treten. Es gibt aber auch Gegenstimmen, die gerade in dieser Situation\ndie Wichtigkeit der letzteren betonen. Die ethischen Implikationen moderner\nTechnologien, die Notwendigkeit von Phantasie und Intuition auch in den\nNaturwissenschaften, der Einfluß des Unbewußten und vieler nichtrationaler\nFaktoren, der Einfluß psychologischer Faktoren in allen\nLebensbereichen, der Einfluß kultureller Faktoren etwa auch in der\nWirtschaft oder zum Beispiel das “Humanities in Medicine” Programm der\nDalhousie Universität in Halifax können hier als Gegenargumente angeführt\nwerden.\n Das Proprium der Humanities kann man vielleicht mit den folgenden\nBegriffen umschreiben: Tradition, Weisheit, Phantasie und kritische Distanz.\n Einige Beispiele aus der Kunstgeschichte (Pieter Bruegel d. Ä.) und\nLiteratur (Franz Kafka) sollen das Gesagte illustrieren. Bruegels „großer“\nTurmbau zu Babel zeigt, am Beginn der Neuzeit, nicht nur die faszinierenden\nMöglichkeiten von Wissenschaft und Technik, sondern auch deren Grenzen\nund Gefahren, indem er sie in das komplexe Beziehungsgeflecht von Natur\nund Technik, menschlichem Machtstreben und den Bedürfnissen und\nWünschen des Alltags stellt. In seiner Landschaft mit Sturz des Ikarus wird die\nfriedliche Welt des Landlebens noch stärker in den Vordergrund gerückt.\n In Kafkas Bau wird die Unmöglichkeit und geradezu Irrationalität des\nVersuchs demonstriert, durch rationale Überlegungen und entsprechende\nMaßnahmen absolute Sicherheit zu gewinnen. Auch der Protagonist im\nProceß glaubt, in einer rational überschaubaren, gesicherten Welt zu leben,\nmuß dann aber seine Abhängigkeit von einem unüberschaubaren, nicht\nrational reagierenden ungeheuren Organismus erkennen, der selbst in seine\nunmittelbare Umwelt einbricht. Geradezu prophetisch macht Kafka hier\nauch Dinge sichtbar, die kurz darauf unter den Nazis Wirklichkeit wurden.\nSelbst in einzelnen Wörtern, wie in dem Ausdruck „vor dem Gesetz“, der\nden Titel eines der bekanntesten Kafka-Texte bildet, erkennt er grundlegende\nMachtstrukturen, die oft unbewußt unser Verhalten determinieren. 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