@article{oai:icu.repo.nii.ac.jp:00000110, author = {Schepers, Gerhard}, issue = {39}, journal = {人文科学研究 (キリスト教と文化), Humanities: Christianity and Culture}, month = {Mar}, note = {Einige Überlegungen zur Rolle des Humanum/der Humanities in der heutigen Gesellschaft  In einer von den Naturwissenschaften, wirtschaftlichen Zwängen und bürokratischen Strukturen bestimmten Gesellschaft scheinen das Humanum und damit auch die Kultur- und Geisteswissenschaften in den Hintergrund zu treten. Es gibt aber auch Gegenstimmen, die gerade in dieser Situation die Wichtigkeit der letzteren betonen. Die ethischen Implikationen moderner Technologien, die Notwendigkeit von Phantasie und Intuition auch in den Naturwissenschaften, der Einfluß des Unbewußten und vieler nichtrationaler Faktoren, der Einfluß psychologischer Faktoren in allen Lebensbereichen, der Einfluß kultureller Faktoren etwa auch in der Wirtschaft oder zum Beispiel das “Humanities in Medicine” Programm der Dalhousie Universität in Halifax können hier als Gegenargumente angeführt werden.  Das Proprium der Humanities kann man vielleicht mit den folgenden Begriffen umschreiben: Tradition, Weisheit, Phantasie und kritische Distanz.  Einige Beispiele aus der Kunstgeschichte (Pieter Bruegel d. Ä.) und Literatur (Franz Kafka) sollen das Gesagte illustrieren. Bruegels „großer“ Turmbau zu Babel zeigt, am Beginn der Neuzeit, nicht nur die faszinierenden Möglichkeiten von Wissenschaft und Technik, sondern auch deren Grenzen und Gefahren, indem er sie in das komplexe Beziehungsgeflecht von Natur und Technik, menschlichem Machtstreben und den Bedürfnissen und Wünschen des Alltags stellt. In seiner Landschaft mit Sturz des Ikarus wird die friedliche Welt des Landlebens noch stärker in den Vordergrund gerückt.  In Kafkas Bau wird die Unmöglichkeit und geradezu Irrationalität des Versuchs demonstriert, durch rationale Überlegungen und entsprechende Maßnahmen absolute Sicherheit zu gewinnen. Auch der Protagonist im Proceß glaubt, in einer rational überschaubaren, gesicherten Welt zu leben, muß dann aber seine Abhängigkeit von einem unüberschaubaren, nicht rational reagierenden ungeheuren Organismus erkennen, der selbst in seine unmittelbare Umwelt einbricht. Geradezu prophetisch macht Kafka hier auch Dinge sichtbar, die kurz darauf unter den Nazis Wirklichkeit wurden. Selbst in einzelnen Wörtern, wie in dem Ausdruck „vor dem Gesetz“, der den Titel eines der bekanntesten Kafka-Texte bildet, erkennt er grundlegende Machtstrukturen, die oft unbewußt unser Verhalten determinieren. In diesem Fall ist es die in dem Ausdruck implizierte feudalistische Struktur, die den demokratischen Gedanken des „Vor dem Gesetz sind alle gleich“ unterläuft.}, pages = {29--46}, title = {Some Thoughts on the Role of the Human(ities) in Modern Society}, year = {2008} }